Architektur
Für das Nationalparkzentrum Hohe Tauern in Mittersill gab es einen anonymen, EU-weiten Architekten-Wettbewerb. Als Sieger wurde das eingereichte Konzept der Salzburger Thomas Forsthuber und Christoph Scheithauer gewählt. Das Architekten-Duo orientiert sich wesentlich an 3 Parametern:
- Der Mensch steht im Zentrum der architektonischen Visionen. Die Körperlichkeit und daraus abgeleitete Maßstäblichkeit sind unabdingbare Voraussetzungen.
- Der kontextuelle Bezug zur Landschaft, Bautradition, Geschichte und Kultur sind maßgebliche Richtwerte.
- Ein dynamisches Modell der Gesellschaft: Die Architektur weist daher im konkreten und symbolischen bewegte Abläufe auf.
Konzept
- Transformation der Landschaft - Thema Wasser, Felsen und Gletscher. Die Sockelzone des Besucherzentrums (Eingangsbereich - Schlucht) wird zum Erlebnisbereich, ohne die Natur imitieren zu wollen. Die "Stelzen" formen z. t. Kleinräume (sogenannte "Voids" - Felskamine), die bis ins Besucherzentrum durchstoßen und als Lichtschächte genutzt werden. Sie thematisieren nebenbei die Hochwasserzone, auf dem der Baugrund liegt.
- Skulpturalität - die Körperhaftigkeit des Besucherzentrums wird vor allem durch die spezielle Blickführung und die spiralförmige Wegführung verstärkt. Der Besucher befindet sich unablässig in Interaktion mit dem Baukörper.
- Kontextualität - mit der traditionellen bäuerlichen Architektur durch Zweischichtigkeit und Materialität (steinbasis und vorkragender Holzaufbau mit horizontaler Lattenverschalung)
- Die Gestaltung der "black box" (Ausstellungsarchitektur) wurde vom Bauherrn unabhängig an das Salzburger "Haus der Natur" vergeben
Typologie
- Aufgestelzter Raumkörper mit quer angefügtem zweigeschossigen Verwaltungsgebäude.
- Sockelzone ("Stelzen" des Besucherzentrums und Lagerräume des Verwaltungsbereichs): Betonkonstruktion
- Aufgesetzte Baukörper: Holzkonstruktion mit Holzverschalung